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Defensionskaserne

Beschreibung

Die Defensionskaserne auf dem Petersberg in Erfurt: Ein historisches Bauwerk im Wandel 

Die Defensionskaserne auf dem Petersberg in Erfurt ist eines der markantesten historischen Bauwerke in der Landeshauptstadt und blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück.. Errichtet im 19. Jahrhundert, war die Kaserne einst ein zentraler Bestandteil der militärischen Verteidigungsanlage – Zitadelle Petersberg. Heute, mehr als ein Jahrhundert später, steht das Gebäude vor einem neuen Kapitel, geprägt von einem visionären Umbauprojekt unter der Leitung des neuen Eigentümers Frank Sonnabend. 

Die Geschichte der Defensionskaserne auf dem Petersberg in Erfurt

Der Peterberg in Erfurt hat eine lange Geschichte, die mit der Besiedelung weit vor dem Beginn der modernen Zeitrechnung begann. 1060 wurde auf dem Petersberg das Benediktinerkloster „St. Peter und Paul“ gegründet und weiter ausgebaut bis 1665 der Grundstein für die Zitadelle Peterberg gelegt wurde. In den Jahren 1828 bis 1831 wurde das Benediktinerkloster in weiten Teilen abgebrochen und die Defensionskaserne als zentraler Teil der Festungsanlagen auf der Zitadelle Petersberg erbaut. Noch heute sichtbar vom Benediktinerkloster ist die Peterskirche, deren Errichtung 1103 begann. Sie ist eine der frühesten und bedeutendsten romanischen Kirchenbauten in Thüringen und wird heute für Ausstellungen und Veranstaltungen genutzt. 

Die Defensionskaserne hat eine beeindruckende Länge von 167m und mit ihren 10.000qm Fläche diente sie nach ihrem Bau dem preußischen Militär als Unterkunft und Versorgungszentrum für Soldaten. Die Lage auf dem Petersberg, der über der Stadt Erfurt thront, verlieh der Kaserne eine strategisch wichtige Bedeutung für die Kontrolle der Region. Bis Mitte der 1950er Jahre wurde die Kaserne militärisch genutzt, verlor jedoch nach dem Zweiten Weltkrieg ihre eigentliche militärische Funktion. Bis zur Wiedervereinigung wurde die Kaserne im Bezirk Erfurt als Versorgungskontor Papier und Bürobedarf genutzt. Nach dem Ende dieser Nutzung folgten über 30 Jahre Leerstand und das Gebäude wurde zu einem Symbol für den Sanierungsbedarf auf dem historischen Petersberg. 

Frank Sonnabend – Der neue Eigentümer mit großen Plänen

Im Jahr 2022 erwarb der Unternehmer Frank Sonnabend das imposante Bauwerk. Sonnabend ist in der Region bekannt als Investor und Immobilienentwickler, der sich auf die Restaurierung und Umnutzung von historischen Gebäuden spezialisiert hat. Sein Ziel ist es, das denkmalgeschützte Gebäude wiederzubeleben und moderne Nutzungsmöglichkeiten zu schaffen. 

Er plant, das historische Bauwerk in einen lebendigen Ort zu verwandeln, der sowohl Arbeits- als auch Freizeitflächen bietet – einen „Campus für Neues Arbeiten, Kreativwirtschaft und Kultur“. Geplant sind hochwertige Büros und Gewerbeflächen mit Gastronomie sowie Räume für Kunst und Kultur. Diese Nutzungsmischung soll die Defensionskaserne zu einem attraktiven Teil der Stadt machen und den Petersberg neu beleben. 

Der Umbau – Herausforderung und Chance

Die Sanierung der Defensionskaserne stellt eine große Herausforderung dar. Die Bausubstanz des fast 200 Jahre alten Gebäudes war durch den langen Leerstand stark angegriffen und erfordert umfassende Sanierungsarbeiten. Gleichzeitig steht das Gebäude unter Denkmalschutz, was bedeutet, dass die historische Fassade und architektonische Details erhalten bleiben müssen. Zudem soll die Kaserne den Ansprüchen modernen Lebens und Arbeitens gerecht werden, was kreative Lösungen bei der Innenraumgestaltung erfordert. 

Eine zentrale Rolle spielt dabei die Heizung und Energieversorgung des Gebäudes. Hier setzt Frank Sonnabend auf innovative und nachhaltige Technologien, die den strengen Denkmalschutzvorgaben entsprechen und gleichzeitig energieeffizient sind. In Zusammenarbeit mit der Firma Silvio Deutsch GmbH, einem erfahrenen Handwerkmeisterbetrieb im Bereich Heiztechnik, plant er den Einsatz innovativer Lösungen, die den Anforderungen des Denkmalschutzes gerecht werden und gleichzeitig energieeffizient arbeiten. Dabei kommen Produkte der strawa Wärmetechnik GmbH zum Einsatz.  

Nachhaltige Heizungstechnologien im Einsatz

Ein Schlüssel zur Modernisierung der Defensionskaserne liegt im Einsatz moderner Heizlösungen, die sowohl effizient als auch umweltschonend sind. Ein erster Plan, die Umsetzung mit Wärmepumpen, scheiterte jedoch am Strombedarf. Das Erfurter Klimaschutzkonzept sieht jedoch den Ausbau des Fernwärmenetzes vor, denn mittel Kraft-Wärme-Kopplung wird hier effizient Strom und Wärme gleichzeitig produziert. In Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Erfurt stand der Erschließung des Petersberges somit nichts mehr entgegen.  

Die Silvio Deutsch GmbH aus Bad Tennstedt installiert neben mehr als 60 km Heizleitungen, Heizkreisverteiler und Comfort Anschlussstationen der strawa Wärmetechnik GmbH, die maßgeschneiderte Lösungen für die dezentrale Wärme- und Warmwasserversorgung bieten. Jede Nutzungseinheit der Kaserne wird mit einer eigenen Anschlussstation ausgestattet, die es den Nutzern ermöglicht, ihre Heiz- und Warmwassersysteme individuell zu steuern. Zusätzlich kommt der innovative Regelantrieb EGO von strawa zum Einsatz, der für eine präzise und bedarfsgerechte Wasserversorgung der Heizkreise sorgt. Dieser sogenannte hydraulische Abgleich erfolgt ohne Voreinstellung von Ventilen automatisch. Egal welcher Flächenheizungstyp, der EGO-Regelantrieb sorgt ohne Berechnung von Heizkreislängen und Querschnitten immer für eine gleichmäßige und effiziente Wärmeverteilung. Daher eignet er sich insbesondere auch für Sanierungen, da gerade bei Altgebäuden weder Rohrlängen bekannt sind noch Heizlastberechnungen vorliegen. Der EGO regelt die Heizwasser-Volumenströme adaptiv, also dem tatsächlichen Bedarf anpasst, wodurch sich geringere Bedarfe an Heizwasser ergeben als bei einem statisch oder dynamisch abgeglichenen System. Dies schafft, im Vergleich zu einem schlecht oder gar nicht abgeglichenen System erhebliche Energieeinsparungen. Auch für Flächentemperierung oder Heiz-/Kühlsysteme ist der EGO-Regelantrieb einsetzbar. Die Kombination aus strawa Anschlussstationen und dem EGO-Regelantrieb bietet eine zukunftsweisende Lösung, die es ermöglicht, das historische Ambiente der Kaserne zu bewahren und gleichzeitig den Wohnkomfort und die Energieeffizienz zu steigern. Alles in Allem: ein Vorzeigebeispiel für die intelligente und nachhaltige Sanierung historischer Gebäude. 

Ein Blick in die Zukunft

Die Fertigstellung des Umbaus der Defensionskaserne ist für das Jahr 2025 geplant. Wenn das Projekt abgeschlossen ist, wird die Defensionskaserne auf dem Petersberg nicht nur ein weiteres historisches Bauwerk sein, das gerettet wurde, sondern ein Ort, der durch seine vielfältige Nutzung neue Impulse für das Leben in Erfurt setzt.  

Dank der Zusammenarbeit mit der Silvio Deutsch GmbH und den innovativen Lösungen der strawa Wärmetechnik GmbH wird das Gebäude nicht nur energetisch effizient sein, sondern auch als Vorbild für den behutsamen Umgang mit historischen Bauwerken in Zeiten des Klimawandels dienen. 

Dieses Projekt ist nicht nur für Erfurt, sondern auch für den Denkmalschutz ein Beispiel dafür, wie historische Gebäude durch den Einsatz nachhaltiger Technik und moderner Planungslösungen in die Zukunft geführt werden können. Frank Sonnabend und sein Team tragen damit dazu bei, den Petersberg als lebendigen Teil der Stadt Erfurt zu revitalisieren und gleichzeitig die kulturelle Identität des Ortes zu bewahren. 


10.09.24 
N. Kraußer 

Art Umbau und Sanierung eines historischen Bauwerks (Defensionskaserne) zur Schaffung eines multifunktionalen Campus mit Büros, Gewerbeflächen, Gastronomie sowie Räumen für Kunst und Kultur.
Ort Auf dem Petersberg in Erfurt, Thüringen, Deutschland
Durchführungszeitraum Beginn des Projekts 2022, geplante Fertigstellung im Jahr 2025
Investor Frank Sonnabend, ein Unternehmer und Immobilienentwickler mit Schwerpunkt auf Restaurierung und Umnutzung historischer Gebäude.
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